Kunstausstellung vom 3. Juni bis zum 9. Juli 2023

Wilhelm Busch träumt in der Zehntscheune Stadthagen

Ausstellungseröffnung am 2. Juni 2023 ab 18:00

Er ist wohl einer der bekanntesten Söhne der Region Schaumburg und Stadthagen: Wilhelm Busch. Die Zehntscheune in Stadthagen wiederum befindet sich in Sichtweite vom Schloss Stadthagen, also an einem genauso markanten wie historisch interessanten Baudenkmal des Landkreises aus der Weserrenaissance. Die Zehntscheune ist mit den regelmäßig dort stattfindenden, vielfältigen Ausstellungen in den letzten Jahren zu einer festen Größe für Kunstinteressierte und Kulturschaffende geworden.

Loch im Boden mit freigelegten Mauerwerk

Mit der Ausstellung „Ideal.Landschaft – Wilhelm Busch und die verbrannten Bilder“, bringen die Künstler Christoph Rust, Lutz Wiedemann und Dagmar Tille beides zusammen. Sie haben sich von einer Bodenvertiefung in einem der Ausstellungsräume inspirieren lassen. Was, wenn Busch hier im Grabe läge und besagten Traum träumte? Sie thematisieren damit einen nicht ganz so prominenten Aspekt aus dem Leben des berühmten Zeichners: Wilhelm Buschs Leidenschaft für die Landschaftsmalerei.

Wilhelm Busch (1832 – 1908) studierte an den Kunstakademien in Düsseldorf, Antwerpen und München. Seine Zeit in Antwerpen war Quelle seiner Bewunderung für die niederländische Malerei aber auch für die Zweifel am eigenen Talent und den eigenen malerischen Fähigkeiten. Diese Selbstzweifel hat Busch nie überwunden. Im Gegenteil: die eigenen Bilder stapelte er noch feucht in den Ecken seines Ateliers, so dass sie sich unlösbar miteinander verklebten. Wenn es zu viele wurden und die Bilderstapel zu hoch, verbrannte er die Bilder im Garten. Zu Lebzeiten stellte er nur ein einziges Bild aus.

Wilhelm Busch hat tausende Landschaften gemalt und viele davon verbrannt

schwarz-weißes Standbild aus dem Video mit brennenden Bildern
Die meisten Landschaftsbilder von Wilhelm Busch landeten im Feuer

Zentrum der Ausstellung in der Zehntscheune ist eine Video-Installation am fiktiven Grab Wilhelm Buschs, die reale Szenen einer Bildzerstörung zeigt. Sie gehen in gemalte und mit dem Computer generierte Landschaften über.

Mit den Arbeiten, die sich um die Videoinstallation gruppieren, stellen sich auch Rust, Wiedemann und Tille, der Frage nach der idealen Landschaft, nach modernen Landschaften und dem künstlerischen Selbstverständnis. Was würde Busch heute tun? Sind die Fragen noch dieselben?

Videoinstallation, Malerei, Grafik, Fotografie und 3D

Christoph Rust plant ein monumentales Bild, das Charakteristika der Schaumburger Landschaft im 21. Jahrhundert zeigt. Dagmar Tille fragt nach der roten Jacke und bricht in ihren Fotos mit romantisierenden Überhöhungen. In Collagen setzt sie, anknüpfend an die Kombination von Bild und Text in den Busch’schen Bildergeschichten, Bilder und typografische Zeichen nebeneinander. Lutz Wiedemann wiederum nähert sich der Landschaft als Grafiker und Bildhauer unter Einbeziehung der drei Raumdimensionen. Seinen Grafiken liegen oftmals digitale 3D-Modelle zu Grunde.

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